Einige Schülerinnen und Schüler der Oberstufe erhielten im Juni die Möglichkeit die aktuelle Ausstellung in der Galerie im DreiGiebelHaus zu besuchen und sich dort mit der ausstellenden Künstlerin Iris Jurjahn zu unterhalten.
Ausstellung „Wesenhaft“
Die Ausstellung „Wesenhaft“ der Künstlerin Iris Jurjahn findet vom 14. Juni bis 22. August 2015 im Drei-Giebel-Haus in Xanten statt. Der Kunstkurs 9 hat am 18. Juni die Ausstellung besichtigt und die Künstlerin persönlich getroffen. Es ist die erste Einzelausstellung der Künstlerin und daher ein besonderes Ereignis für sie. In ihren Bildern beschäftigt sie sich mit dem Menschen und Empfindungen, die Menschen prägen. Sie versucht, das Innere des Menschen darzustellen: Das „Wesen“.
„Die ersten Bilder waren noch sehr dynamisch“ sagt die Künstlerin und zeigt auf das Gemälde „Waiting“. Mittig ist ein Frauenkopf zu sehen, die roten Haare fliegen im Wind und der Hintergrund ist aus Blautönen sowie gelb und weiß zusammengesetzt. Diese Situation wirkt sehr stürmisch. Im Gegensatz dazu haben die meisten Menschen auf ihren farbenfrohen Bildern die Augen geschlossen oder wirken auch mit geöffneten Augen gedankenverloren. Häufig befinden sie sich im Halbprofil und sehen aus, als würden sie gerade in einer Bewegung innehalten. Die Gemälde dieser Serie ähneln sich, jedoch ist auf jedem Bild eine andere Situation zu sehen. Iris Jurjahn studierte Malerei und Grafik und besuchte von 2012 bis 2014 die Meisterklasse bei Prof. Sonnewend. Dort beschäftigte sie sich mit dem Thema des Innehaltens, woraus die Serie entstand. Obwohl es ruhige und entspannte Momente sind, die sie darstellt, will sie Spannung hereinbringen und etwas von der Dynamik ihrer vorherigen Bilder beibehalten. Das schafft sie besonders durch den Einsatz leuchtender Acrylfarben, die häufig mit einem Spachtel aufgetragen werden. Sie erzielt die Spannung weniger durch Schatten, sondern durch Farbkontraste.
Zu den Werken der Künstlerin gehören auch grafische Arbeiten: Sie zeichnet auch mit Bleistift und Kohle. „Ich brauche den Wechsel zwischen Materialien“ erklärt sie. Die Zeichnungen sind experimentelle Studien, in denen Gesichter manchmal kaum noch erkennbar sind. Die grafischen Arbeiten sind aber genauso wichtig für die Künstlerin wie die bunten Bilder der Serie.
In jedem der Bilder steckt eine Botschaft. „Ich arbeite so lange an einem Bild, bis ich glaube, dass die Message da ist.“ Iris Jurjahn sagt, dass Bilder nicht perfekt sein müssen. Es komme auf den Inhalt an und was sie aussagen. Im Gespräch betont sie, sie wolle nichts vorwegnehmen, indem sie ihre Gedanken zu den Bildern mitteilt. Sie lässt Raum für eigene Interpretationen. Ihre Absicht sei es, die Betrachter zum Nachdenken anzuregen. Genauso wie die dargestellten Personen sollen sie einmal die Augen schließen und einfach innehalten.
zurück 3. Platz beim Europäischen Wettbewerb