Ausstellungseröffnung Glückstagebücher

Erprobungsstufe Kunst


Das Stifts­Mu­se­um Xan­ten zeigt ab dem 6. Novem­ber 2016 rund drei Mona­te lang die Son­der­aus­stel­lung Glücks­ta­ge­bü­cher“. Zu sehen sind klei­ne Buch­kunst­wer­ke der beson­de­ren Art: Schüler/​innen des Xan­te­ner Stifts­gym­na­si­ums stell­ten in den letz­ten Weih­nachts­fe­ri­en Glücks­ta­ge­bü­cher“ her. Die klei­nen Künst­ler lie­ßen sich dabei von der his­to­ri­schen Buch­kunst in unse­rer Stifts­Bi­blio­thek inspirieren.

Es sind knapp 30 über­aus krea­ti­ve und phan­ta­sie­vol­le Tage­bü­cher rund um das all­täg­li­che Glück entstanden.

Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Klas­sen­stu­fe 6 des Städ­ti­schen Stifts­gym­na­si­ums Xan­ten ent­deck­ten Bücher­schät­ze des Stifts­mu­se­ums und stell­ten selbst Glücks­ta­ge­bü­cher her.

Im Fach Kunst ent­wi­ckel­ten sie zuvor Mono­gram­me und Initia­len ihrer eige­nen Namen. Was liegt näher als sich im Anschluss dar­an mit der Geschich­te der Her­stel­lung von Büchern auseinanderzusetzen?

So erkun­de­ten sie im Stifts­mu­se­um ver­schie­de­ne Schrift­stü­cke, von der mit­tel­al­ter­li­chen Urkun­de mit Sie­gel über jahr­hun­der­te­al­te Rech­nungs­bü­cher der Bau­hüt­te des St. Vik­tor­doms bis hin zu den wun­der­schö­nen alten Bibeln und Gesang­bü­chern. In einem Film erhiel­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler Infor­ma­tio­nen über die Her­stel­lung einer mit­tel­al­ter­li­chen Hand­schrift sowie das Bin­den von Büchern.

Moti­viert, selbst in die Buch­pro­duk­ti­on ein­zu­stei­gen, wur­den die Weih­nachts­fe­ri­en genutzt, um ein eige­nes Buch­the­ma zu entwickeln:

End­lich schul­frei – wie schön wäre es, wenn man all die glück­li­chen Momen­te wäh­rend der Feri­en ein­mal fest­hal­ten wür­de? Was hat mich eigent­lich jeden Tag glück­lich gemacht? So wur­den wäh­rend der Feri­en jeden Tag glück­li­che Gefüh­le in schrift­li­cher und zeich­ne­ri­schen Form von den Schü­lern fest­ge­hal­ten. Gleich­zei­tig sam­mel­ten alle zu Hau­se über die Feri­en diver­se moder­ne“ Mate­ria­li­en, aus denen spä­ter ein Glücks­ta­ge­buch ent­ste­hen soll­te. Im Gegen­satz zu Per­ga­ment, Leder, Lei­nen und ande­ren his­to­ri­schen“ Mate­ria­li­en wur­den Foli­en, Ver­pa­ckungs­ma­te­ria­li­en, Geschenk­pa­pie­re, bedruck­te Stof­fe, Pap­pen, Holz­plat­ten, alte Kata­lo­ge, ja sogar alte Taschen­rech­ner sowie Wand- und Acryl­far­ben verwendet.

Jedes Buch wird anders“ – so hieß das Mot­to für die Form­ge­bung der Bücher. Eine Sport­le­rin ent­wi­ckel­te ein Buch in Form eines Sport­schuhs, ein Buch über das Tref­fen mit Freun­den in den Weih­nachts­fe­ri­en ent­stand in Form eines Her­zens. Bücher in Form eines Skate­boards, eines Fuß­ball­fel­des, eines Noten­schlüs­sels oder eines Huf­ei­sens zei­gen die Viel­falt der Ideen. Nadel und Faden kamen – wie in der mit­tel­al­ter­li­chen Buch­bin­de­kunst – eben­falls zum Ein­satz. So näh­te ein Schü­ler Bon­bon­pa­pie­re sei­ner Lieb­lings­na­sche­rei­en zu Buch­sei­ten zusam­men. Dies zeigt ein Bei­spiel, wie moder­ne“ Ver­pa­ckungs­ma­te­ria­li­en zu Buch­sei­ten umfunk­tio­niert wurden.

So viel­fäl­tig wie das äuße­re Erschei­nungs­bild der Bücher ist auch ihr Inhalt. Ein Glück, dass man Freun­de traf, die man schon lang nicht mehr gese­hen hat­te oder einen Aus­flug mit der Fami­lie unter­nahm! Hier und da war auch schon ein­mal ein beson­ders lang ersehn­tes Geschenk für ein Glücks­ge­fühl ver­ant­wort­lich. Beson­ders glück­lich waren auch vie­le, als sie in den Weih­nachts­fe­ri­en ein­mal rich­tig Zeit für sich selbst hatten.

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