300 Jahre Kant

Exkursion


Am 1.2.2024 mach­ten die SSGX-Phi­lo­so­phie-Kur­se der EF, Q1 und der Q2 einen inter­es­san­ten Aus­flug zur Kant Aus­stel­lung in der Bun­des­kunst­hal­le Bonn, die anläss­lich des 300sten Geburts­tags von Imma­nu­el Kant stattfindet.

Für die­je­ni­gen, die nicht wis­sen, wer Kant ist, hier eine Kurz­fas­sung: Imma­nu­el Kant ist der wich­tigs­te Phi­lo­soph des 18. Jahr­hun­derts, der Zeit der deut­schen Auf­klä­rung und ist auch in unse­rer heu­ti­gen Zeit bedeu­tend. Er war über­zeugt, dass die Men­schen dank der Ver­nunft wirk­lich frei wer­den können. 

Zu Beginn tra­fen wir auf einen Raum mit Bil­dern von Zeit­ge­nos­sen, Sta­tu­en und Spie­geln. An jeder Wand fand man eine phi­lo­so­phi­sche Fra­ge, mit der sich Kant beschäf­tigt hat. Es waren die berühm­ten phi­lo­so­phi­schen Fra­gen Kants Wie weit reicht das Wis­sen?“, Was darf ich hof­fen?“ oder Was ist der Mensch?“. Wir konn­ten uns an sol­chen Sta­tio­nen eine vir­tu­el­le Bril­le auf­set­zen, mit der man in ver­schie­de­ne Wel­ten ein­tau­chen konn­ten, wie z.B. in das Welt­all, in der Luft oder an Land. Es soll­te dar­auf anspre­chen, dass das Wis­sen der Men­schen nur von der Erde bis in Welt­raum geht aber nicht dar­über hinaus. 

Auf man­chen Wän­den waren ein Zeit­strahl mit Bil­dern, Kants Lebens­lauf, Denk­wei­sen und sogar sei­ne täg­li­che All­tags­rou­ti­ne und Spe­ku­la­tio­nen über sein Den­ken dar­ge­stellt. Geschicht­lich wur­de auch eini­ges vor­ge­stellt, wie zum Bei­spiel die Bezie­hung zwi­schen Kant und dem Juden­tum. Er hat­te vie­le Kon­tak­te mit jüdi­schen Den­kern, den­noch sprach er abwer­tend über die Juden“. Er fand, dass das Juden- und Chris­ten­tum in einer uni­ver­sell auf­ge­klär­ten Ver­nunft­re­li­gi­on auf­ge­hen soll­ten. Das schreck­li­che Erd­be­ben in Lis­sa­bon im 17. Jahr­hun­dert ver­such­ten sich die Men­schen mit moral­theo­lo­gi­schen oder phi­lo­so­phi­schen Grün­den zu erklä­ren. Imma­nu­el Kant jedoch such­te nach den natür­li­chen Grün­den für das Aus­lö­sen des Erd­be­bens, mit­hil­fe des Buches Geschich­te und Natur­be­schrei­bun­gen“ von Voltaire. 

Die Aus­stel­lung woll­te den Besu­chern zudem eine krea­ti­ve Selbst­ge­stal­tung über­las­sen. An einer Sta­ti­on war es mög­lich auf die Aus­sa­ge Kants Phi­lo­so­phie heu­te?!“ eine Kar­te zu gestal­ten. Bei der Fra­ge Was sol­len wir tun?“, konn­te man mit­hil­fe des alten Alpha­bets und Tin­te, in alter Schrift schrei­ben, was auf die Selbst­stän­dig­keit jedes ein­zel­nen hin­wei­sen soll­te. An einer wei­te­ren Sta­ti­on wur­de eine Waa­ge auf­ge­stellt, auf der wir uns wie­gen konn­ten. Bei jedem zeig­te es statt eines Gewich­tes Wür­de“ an, was auf Kants Aus­sa­ge Die Wür­de des Men­schen ist unan­tast­bar“ hin­aus­woll­te, die heu­te in unse­rem Grund­ge­setz steht. Bei der Fra­ge Wie hört sich Phy­sik an?“ gab es ein Expe­ri­ment von Gali­leo Gali­lei. Denn Kant war nicht nur Phi­lo­soph, son­dern auch Phy­si­ker und Astro­nom. Er ent­deck­te sogar ein Gesetz (Kant-Laplace Theo­rie), dass noch heu­te in der Phy­sik wich­tig ist. 

Die Zeit der Auf­klä­rung begann um das 1700 und erklär­te nach Kants Über­zeu­gun­gen, dass Reli­gi­on und die Auto­ri­tät des Staa­tes und der Kir­che kei­ne Quel­le siche­ren Wis­sens dar­stell­ten, son­dern dies konn­te nur die Ver­nunft leis­ten. Er ver­deut­lich­te dies mit der phi­lo­so­phi­schen Fra­ge Was kann ich wissen?“. 

Die Aus­stel­lung gab einen inter­es­san­ten Ein­blick, um mehr über Imma­nu­el Kant und die zeit­li­che Ein­ord­nung zu erfah­ren und ist noch bis zum 17.März geöffnet. 

Nee­le Mayzaud