Weni­gen bekannt, besteht der Schü­ler­aus­tausch zwi­schen Xan­ten und mit der rus­si­schen Stadt Arz­a­mas bereits seit 20 Jah­ren. Vom 17.09 – 24.09 durf­ten fünf Schü­le­rin­nen der Mari­en­schu­le und 6 Schü­le­rIn­nen des Gym­na­si­ums für eine Woche in Gast­fa­mi­li­en 2500 km wei­ter öst­lich als Xan­ten leben.


Wir erreich­ten Nizhny Nov­go­rod gegen halb zwei am Mitt­woch­mor­gen und wur­den von der Deutsch­leh­re­rin Svet­la­na Bab­a­rowa, wel­che uns für die­se Woche ein groß­ar­ti­ges Pro­gramm vor­be­rei­tet hat­te und uns immer mit der Spra­che half in Emp­fang genom­men. Nach ein­ein­halb Stun­den Fahrt wur­den wir von unse­ren Gast­fa­mi­li­en vom Bus abge­holt. Nach einer Tas­se Chai leg­ten wir uns für vier Stun­den schla­fen, denn schon um 9:30 Uhr, tra­fen wir uns wie­der in der Schu­le. Dort beka­men wir eine Füh­rung durch das Gebäu­de des Gym­na­si­ums. Dabei fiel auf, dass das Gebäu­de trotz sei­nes Alters mit moder­ner Tech­nik wie Smart­boards, Bea­mern und einem Com­pu­ter für fast jeden Schü­ler aus­ge­stat­tet war. Außer­dem besuch­ten wir hier das Schul­mu­se­um über die Kriegs­ge­schich­te und mit den Orden der Schu­le, der Schü­ler und der Leh­rer. Wäh­rend der Füh­rung war das Regio­nal­fern­se­hen anwe­send und inter­view­te nach der Füh­rung vier der Schü­le­rIn­nen. Danach gin­gen wir in die Aula und wur­den nach rus­si­scher Tra­di­ti­on mit Brot und Salz begrüßt. Dann gab es ein umfang­rei­che­sTanz- und Gesangs­pro­gramm, wel­ches uns von den unter­schied­li­chen Jahr­gangs­stu­fen dar­ge­bo­ten wurde.
Nach die­ser herz­li­chen Begrü­ßung fuh­ren wir mit dem Bus in das Zen­trum der Stadt, zum Platz der Kathe­dra­len. Dort besuch­ten wir das Muse­um über die Geschich­te des Patri­ar­chats der ortho­do­xen Kir­che. Im Anschluss an die­se Füh­rung besich­tig­ten wir auch noch das Frau­en­klos­ter von Arz­a­mas und eine der vie­len Kathe­dra­len, wel­che gera­de in Restau­ra­ti­on waren. Sehr beein­dru­ckend waren die Altä­re und gold­glän­zen­den Dächer der Kathedralen.
Zum Mit­tag­essen fuh­ren wir wie­der zurück in die Schu­le. Das Essen bestand aus einer Sup­pe und einem Haupt­ge­richt mit fri­schem selbst­ge­mach­ten Kraut­sa­lat. Zum Nach­tisch gab es sehr lecke­res rus­si­sches Gebäck. Als Getränk gab es Kom­pott und schwar­zen Tee, auf rus­sisch Chai.
Beein­dru­ckend war das auch in der Schu­le auf eine hohe Qua­li­tät des Essens und gesun­de Ernäh­rung geach­tet wird.
Nach dem Essen fuh­ren wir in das Aus­bil­dungs­zen­trum der Gaz­prom Trans­gaz Nizhny Nov­go­rod, dem Gas­lo­gis­ti­ker in der Regi­on und erhiel­ten eine Füh­rung durch die Aus­bil­dungs­ein­rich­tung unter ande­rem mit VR-gestütz­tem Schweiß­ge­rä­te­si­mu­la­tor. Wir durf­ten sogar
sel­ber an Übungs­an­la­gen einer Pipe­line ein Sicher­heits­ven­til schlie­ßen und eine hava­rier­te Anla­ge sichern.
Gefah­ren wur­den wir immer mit einem umwelt­freund­li­chen Bus mit Gas­an­trieb. Die städ­ti­sche Bus­flot­te besteht zur einen Hälf­te aus der hoch­mo­der­nen Bus­sen mit Gas­an­trieb, und zur ande­ren Hälf­te noch aus Bus­sen aus der Sowjet­zeit bestand. Wie schon in der Schu­le, konn­ten wir die­se sehr oft in Russ­land beobachten.
Am Abend tra­fen wir uns außer­halb der Schu­le wie­der mit unse­rer Grup­pe in der ange­sag­ten Bar PLAN‑B, die gera­de eröff­net hatte
Am nächs­ten Tag nah­men wir an einer Unter­richts­stun­de in Phy­sik teil und bega­ben uns danach auf eine Tour durch die Schu­len der Stadt, wobei wir auch hier wie­der mit einer Büh­nen­vor­stel­lung begrüßt wur­den und wir danach Fra­gen stel­len durf­ten und uns Fra­gen gestellt wur­den. Auch hier erhiel­ten wir eine Schul­füh­rung. Dies­mal von einem Schü­ler, wel­cher durch sei­nen einen Aus­lands­auf­ent­halt in Öster­reich sehr gut deutsch sprach..
Dann fuh­ren wir wei­ter zu einer ortho­do­xen Schu­le und erhiel­ten auch hier eine Schulführung.
Zum Mit­tag­essen fuh­ren wir wie­der an das Gymnasium.
Am Nach­mit­tag waren wir vom Bür­ger­meis­ter ins Rat­haus ein­ge­la­den. Er erzähl­te uns auch wie­der etwas über die Stadt und wir durf­ten unse­re Ein­drü­cke schil­dern und, Fra­gen stel­len. Er stell­te auch uns Fra­gen und lud uns dazu ein, spä­ter in Arz­a­mas zu arbeiten.
Auch das Fern­se­hen war vor Ort und Frau Cichon wur­de zu unse­rem Auf­ent­halt inter­viewt. (Bild Bürgermeister)
Am Frei­tag fuh­ren wir mit dem Bus wie­der nach Nizhny Nov­go­rod. Lei­der war das Wet­ter sehr reg­ne­risch und kalt, nichts­des­to­trotz konn­ten wir uns die wun­der­schö­ne Alt­stadt anse­hen und durch den his­to­ri­schen Kreml, das Rat­haus, lau­fen. Von dort gin­gen wir an den Regie­rungs­ge­bäu­den der Oblast­re­gie­rung und dem Rat­haus zum Hang der Wol­ga, einem der größ­ten und schöns­ten rus­si­schen Flüs­se. Dort sahen wir das ewi­ge Feu­er zum Geden­ken an den gro­ßen Vater­län­di­schen Krieg, wie der zwei­te Welt­krieg in Russ­land genannt wird.

Nizhny Nov­go­rod ist die fünft­größ­te Stadt in Russ­land und besitzt den ältes­ten Kreml Russlands.
Auf der Rück­fahrt nach Arz­a­mas konn­ten wir die rus­si­sche Land­schaft anse­hen, wel­che vor allem aus Wie­sen mit Sträu­chern, als auch aus Bir­ken-Nadel­wäl­dern besteht.
Am Abend gin­gen wir wie­der in die Bar Plan B zum Karaokeabend.
Sams­tags fin­det in Russ­land auch Schul­un­ter­richt statt. In der ers­ten Stun­de sahen wir uns das zwei­te Schul­mu­se­um der Schu­le über die alte rus­si­sche Lebens­wei­se an und fuh­ren danach zum tech­ni­schen Col­lege von Arz­a­mas und erhiel­ten auch dort wie­der eine Füh­rung. Dort durf­ten wir uns die tech­ni­sche Aus­rüs­tung, wie zum Bei­spiel 3D-Dru­cker, Schweiß­ro­bo­ter und Zer­spa­nungs­ma­schi­nen anse­hen und die von den Schü­ler kon­stru­ier­ten Nach­bau­ten der Tower­bridge und des Eif­fel­turms ansehen.
Zurück in der Schu­le aßen wir wie­der zu Mit­tag und gestal­te­ten danach Ansichts­kar­ten zum The­ma Herbst in Arzamas”.
Am Abend tra­fen wir uns wie­der, um zu Bow­len und aßen danach Pizza.
Der Sonn­tag war der Fami­li­en­tag. Die Fami­li­en hat­ten sich dazu ent­schie­den mit uns ein Gips­berg­werk mit Muse­um unter Tage , wel­ches noch in Betrieb ist, zu besich­ti­gen. Dort erhiel­ten wir Ein­bli­cke in die Geschich­te und auch die heu­ti­gen Tech­ni­ken des Gips­ab­baus in Russ­land und durf­ten auch Sou­ve­nie­re aus Mine­ra­len aus die­sem Berg­werk erwerben.
Danach fuh­ren wir zu einer Heil­quel­le, mit his­to­ri­schen rus­si­schen Holz­häu­sern, wo wir uns auf­wärm­ten und Tee tran­ken. Wei­ter fuh­ren wir auf ging es wei­ter einen Pfer­de­hof. Dort durf­ten wir die Pfer­de füt­tern, konn­ten jedoch, wegen der Käl­te und des Regens nur in der Hal­le geführt werden.
Zum Abschluss fuh­ren wir in ein Restau­rant zu einem rie­si­gen Sonn­tags­es­sen mit Grill­fleisch, Trut­hahn und vie­len wei­te­ren Köstlichkeiten.
Am spä­ten Abend begann es dann leicht zu schnei­en. Der ers­te Schnee für uns in die­sem Sommer.
Am Mon­tag nah­men wir wie­der zwei Stun­den am Schul­un­ter­richt teil. Dann bega­ben wir uns zu unse­rer Ver­ab­schie­dung, wel­che in Umfang und Herz­lich­keit min­des­tens gleich­auf mit der Begrü­ßung war oder die­se sogar noch über­traf. Wir bedank­ten uns für die­se groß­ar­ti­ge Woche und die vie­len neu­en Ein­drü­cke, die wir gewon­nen hatten.
Im Anschluss tra­fen wir uns noch mit unse­ren Aus­tau­schü­lern und den Leh­rern in der Sport­hal­le, um ein klas­si­sches rus­si­sches Spiel zu spie­len. Danach gin­gen wir zum Abschlus­sessen in die Men­sa, wo alle Eltern etwas für das Buf­fet mit­ge­bracht hatten.
Hin­ter­her gin­gen wir ein letz­tes mal ins Plan B, wo wir zufäl­li­ger­wei­se unse­re Leh­rer tra­fen und unse­ren letz­ten Abend genossen.
Am nächs­ten Mor­gen tra­fen wir uns um halb sechs am Hotel der Leh­rer und muss­ten uns lei­der schon wie­der von unse­ren guten Freun­den, bis zum nächs­ten Jahr bis zu deren Besuch in Xan­ten verabschieden.
Um 10:20 Uhr ging unser Flug von Nizhny nach Mos­kau Domo­de­do­vo, von wo wir wie­der, mit Sibe­ria Air­lines S7 zurück nach Düs­sel­dorf flogen.
Sibe­ria Air­lines, erfüllt die Vor­ur­tei­le gegen die rus­si­sche Luft­fahrt in keins­ter Wei­se, son­dern punktet,mit gutem Ser­vice und moder­nen Flug­zeu­gen Ins­ge­samt war die­se, lei­der nur ein­wö­chi­ge Rei­se eine gro­ße Berei­che­rung für uns alle, denn wir haben vie­le Freund­schaf­ten geschlos­sen, die Freund­schaft zwi­schen Deutsch­land und Russ­land gefes­tigt und wer­den die Erfah­rung aus Russ­land, die Kul­tur und die Gast­freund­schaft, wel­che wir dort erfah­ren durf­ten unser Leben lang behalten.

Felix Klos­ter­mann

vor Russische Freunde aus Arzamas